Zukünftig sollen Hauseigentümer für selbst produzierten Strom 40 Prozent Ökostrom-Umlage bezahlen. Über eine entsprechende Einigung zwischen Fachpolitikern von CDU/CSU und SPD mit Bundeswirtschaftsminister Gabriel berichtet heute die F.A.Z. „Diese Bestrafung von Hauseigentümern, die die Energiewende aktiv mitgestalten wollen, wird sich als herber Rückschlag für den Ausbau erneuerbarer Energien im Wohngebäudebereich erweisen“, kommentiert Kai Warnecke, Hauptgeschäftsführer von Haus & Grund Deutschland.
Bisher müssen Eigenstromerzeuger für selbst produzierten Strom keine Umlage zur Förderung des Ausbaus erneuerbarer Energien zahlen. Wenn sich nun private Hauseigentümer eine Fotovoltaikanlage auf das eigene Dach bauen möchten, um unabhängig von fossilen Energieträgern zu sein, ist eine vollkommen neue Kalkulation fällig. Zukünftig müssten sie nämlich 2,5 Cent je selbst erzeugter und selbst verbrauchter Kilowattstunde zahlen, gleichzeitig sinkt die Einspeisevergütung. „Warum jetzt auch Eigentümer von Kleinanlagen entgegen den bisherigen Planungen des Wirtschaftsministers für selbst produzierten Strom zahlen sollen, ist nicht nachvollziehbar“, kritisiert Warnecke. Das schaffe außerdem unnötigen bürokratischen Aufwand und lasse die grundsätzlich positive Einstellung zur Energiewende schwinden.
Aus Sicht von Haus & Grund Deutschland sollte im Zusammenhang mit Wohngebäuden selbst produzierter Strom generell von der Ökostrom-Umlage befreit werden. Nur dann lohne es sich, beispielsweise ganze Wohnquartiere mit Strom aus einer gemeinsamen Anlage zur Kraft-Wärme-Kopplung oder aus Fotovoltaikanlagen zu versorgen. „Derartige zukunftsweisende Projekte unterbindet die Große Koalition nun“, mahnt Warnecke abschließend.